Charakteristik
Profil:
Die Initiative ist ein interdisziplinärer Verbund von geisteswissenschaftlichen, juristischen und wirtschaftswissenschaftlichen Instituten bzw. Fakultäten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen mit regionalem Bezug. Die Exzellenzintiative führt eine Gruppe forschender Einrichtungen und Personen zusammen, die jeweils über dicht geknüpfte nationale und internationale Wissenschafts-
kontakte und über hohe wissenschaftliche Reputation verfügen.
Der beteiligte Sonderforschungsbereich 580 der Deutschen Forschungs-
gemeinschaft DFG ist weltweit der einzige Forschungsverbund, der sich mit Fragen der Transformation befasst.
Erkenntnisinteresse:
Zentrales Erkenntnisinteresse der Initiative sind die realen Ausprägungen, Effekte und gesellschaftlichen Bedingungen innovativen Handelns. Mit dem Stichwort "Innovation" sind Aspekte und Schwierigkeiten der Beherrsch-
barkeit ökonomischen, sozialen, politischen und kulturellen Wandels aufgeworfen. "Soziale Innovation" begreifen wir als wissenschaftliche Erschließung und Nutzbarmachung innovativer Kräfte in der Gesellschaft und aus dieser heraus. Hierzu zählt auch die Fähigkeit, gesellschaftliche Selbststeuerung zu steigern. "Gesellschaft" erscheint aus diesem Blickwinkel nicht vorrangig als Adressat oder Abnehmer, sondern gerade auch als ein primärer Porduzent und Träger einer kontrollierenden und zähmenden Steuerungsabsicht. Eine derartige Absicht werden sowohl
das ökonomische als auch das politisch-administrative Teilsystem in
ihren jeweiligen Handlungsgeflechten stets einbeziehen müssen. Für die Wissenschaft eröffnet sich hier die Chance, Wege des institutionellen Handelns zu erfassen und fortzuentwickeln. Ebenso können Berücksichtigungschancen organisierter Interessen (Verbände), aber
auch neuer sozialer Aktivitäten wissenschaftlich ausgelotet werden.
Kontext:
Unter den Bedingungen globaler Verflechtungen postindustrieller Gesellschaften nimmt die Komplexität von Problemlagen beständig zu. Derweil zeigt der speziell in Deutschland viel beklagte „Reformstau“, dass
im nationalstaatlichen Handlungsrahmen und selbst innerhalb eines dezentral aufgestellten demokratischen Systems hartnäckige Blockaden bspw. bei der Öffnung von Märkten auftreten.
Essentiell ist von daher die Frage, wie sich trotz abnehmender Handlungsfähigkeit des Staates, gesellschaftliche Prozesse so beeinflussen lassen, dass innovative Potentiale freigesetzt und sozialverträglich zur Wirkung gebracht werden können.
Formen bzw. Medien von Steuerung sind neben Markt, innerstaatlichem, europäischem und nationalem Recht, hoheitlich transportierter Macht und Information auch die Gemeinschaft.
Zugriff:
Die Initiative zur Etablierung eines Exzellenznetzwerkes sucht im interdisziplinären Zugriff Innovationsreserven und Innovationspfade zu erschließen, welche die Gesellschaft in die Lage versetzen sollen,
derzeitige und künftige Herausforderungen des wirtschaftlichen,
kulturellen und politischen Wandels besser zu bestehen.